Mittwoch, 11. Juni 2014

Island Teil 1: Auf große Reise und der Golden Circle

Zum Abschluss dann wie versprochen: Island.

Diesmal bin ich alleine gereist, was aber direkt vorweg keine schlechte Entscheidung war, denn spätestens im Hostel war es dann mit der Ruhe vorbei.
Da der Flug so preiswert war, entschied ich mich für das beschauliche kleine Eiland. Abreise war in Huddersfield um 23:00 Uhr und dann hieß es warten auf den Bus der mich dann zum Manchester Airport gefahren hat. Da ich Samstagabends unterwegs war und der Bus in Manchester selber, noch halt gemacht hatte, war der Ausblick und die Gestalten die man um diese Uhrzeit zu sehen bekommt schon das allererste Highlight. Um 2:00 Uhr in der Früh, kam ich dann am Flughafen an und ab da hieß es dann erstmal warten, denn der Flug ging um 7:00 Uhr und es war leider keine alternative Reisemöglichkeit verfügbar. Doch zu meinem Glück öffnete der Starbucks zu einer unmenschlichen Zeit und so konnte ich wenigstens einen O-Saft sowie Karamellwaffeln genießen. Gesund ist was anderes, aber die Alternative lautetet Burger King, oder ein Sandwich für 8 Euro. Da ich aber meine Moneten zusammenhalten wollte, entschied ich mich also für diese Variante.
Leider war ich an diesem Tag noch schwer angeschlagen von einer Erkältung. Da ich aber nicht rumpienzen und schon gar nicht die Reise absagen  wollte, hieß es Arschbacken zusammenkneifen und los. 
Nach ewiger Warterei ging es dann endlich zum Terminal. Der Flug war leider komplett voll und der nette Isländer neben mir war zwar ein gesprächiges Kerlchen, jedoch auch ein wenig beleibter, was dazu führte das ich fast die Hälfte meines Sitzes aufgeben musste. 
Der Erkältung und Erschöpfung sei Dank, bin ich irgendwann jedoch ins Schlummerland gefallen und konnte so den verpassten Schlaf ein wenig nachholen. Nach rund 2 Stunden Flugzeit kamen wir dann am Flughafen Safe and Sound an. Die Isländer sind ein entspanntes Völkchen, denn als wir alle durch die Passkontrolle mussten war weder ein Schalter besetzt noch ein Beamter weit und breit zu sehen. Ich nutzte die kurze Verschnaufpause um einen wirklich wahren Spruch zu fotografieren:


Als sich dann doch ein Beamter bereiterklärte uns abzufertigen, ging es dann auch direkt zum Shuttle Bus der uns nach Reykjavik befördern sollte. Auf der Fahrt konnte man schon wunderbare Eindrücke von der Atemberaubenden Landschaft bekommen. Da Island eine Vulkaninsel ist, unterscheidet sich die Vegetation sowie das Gestein von dem, was man als ländlicher Europäer gewohnt ist, immens. 



Nach rund 45 Minuten Fahrt, kamen wir schließlich am Busterminal an. Von da aus war es dann ein kurzer Marsch in die Innenstadt und es hieß für mich direkt ab zum Hostel. Zwar war der Check-In erst ab 14:00 Uhr, aber der Schlafmangel, sowie meine Erkrankung, machten sich bemerkbar und ich sollte an dem Tag noch einen hohen Tribut für meine Ignoranz bezahlen. Das Hostel selber war wunderschön, Topmodern und absolut zentral gelegen. Ich war in einem 8 Bett Zimmer untergebracht und hatte erst Panik ob es eventuell zu viel werden könnte, besonders da ich bei einem Besuch in London mal, zusammen mit Frau Melis, in einem 12 Bett Zimmer untergebracht war und Ruhe dort ein sehr seltener Gast war. Doch diese Furcht erübrigte sich dann ganz von selbst. Als ich endlich in mein Zimmer konnte, kam es mir eh so vor als hätte mir jemand einen Hammer über den Schädel gezogen. So viel ich in einen tiefen, tiefen Schlaf und erfuhr später von meinen "Mitbewohnern", dass ich nicht zu wecken war, da jede Form des Lärms mich wohl kalt gelassen hätte.
Als es mir dann ein wenig besser ging und ich langsam wieder zu mir kam, lernte ich die ganze Rasselbande kennen: Sebastian aus Holland, Xaime aus Ohio, Peter aus England, Monika aus Tschechien und noch einen aus Texas sowie Hongkong, doch hier muss ich gestehen kann ich mich an die Namen nicht mehr erinnern.
Allesamt lustige Leute und es kam wie es kommen musste, es wurde Abends und es hieß auf, auf in einen Pub. Das Motto am besagten Abend war auch entsprechend: Just one Drink. Im nachhinein vielleicht keine sooo wirklich gute Idee, aber in diesem Moment erschien es rational. So wurde schnell die Nacht zum Tag  (obwohl es zu dieser Jahreszeit in Island genau nur so um die 2 Stunden Nacht gibt) und wir kamen um 4:00 wieder am Hostel an. An und für sich ist das kein Problem, hätte ich nicht direkt die anstrengendste und längste Tour am Folgetag geplant; denn es ging zur Golden Circle Tour, die den ganzen Tag dauern sollte und der Pick-up war für 8:00 Uhr angesetzt. Solide wie ich bin hab ich natürlich einen Wecker früh genug gestellt, nur um dann um 7:55 Uhr aufzuwachen. Das Gute an dem Desaster war, das ich direkt hellwach war, wegen dem Adrenalinschub und quasi nur noch Zeit für Anziehen und Zähneputzen hatte bevor ich vor dem Hostel auf meinen Bus wartete. Trotz der kleinen Katastrophe lief alles wie am Schnürchen und so begann die Tagestour Rund um den Golden Circle.

Der Erste Stop war der Thingvellir Nationalpark und meine Güte ist der herrlich. Zwar gibt es ein paar Gebäude, aber das Wort "Paar" fasst auch schon gut zusammen um wie viele es sich dabei handelt. Ansonsten sieht man nur weite Steppen, weit und breit nichts, und das ganze Umringt von Bergen. Aber genug geredet, hier sind die Eindrücke vom Park:



Bei dem Park handelt es sich vor allem um 2 tektonische Platten die aufeinander treffen und solche Spalten verursachen.












Diese Aufwölbungen von Gestein sind durch die 2 Platten entstanden:


Es gibt kaum Tiere auf dieser Insel, daher nutzte ich die Gelegenheit um diese 2 hübschen zu fotografieren:






Glasklares Wasser, was aber, wie ich in weiteren Bildern demonstrieren werde, noch besser geht:















Danach ging es auch direkt weiter zum berühmt berüchtigten Gullfoss Wasserfall. Da man an den obigen Bildern wieder einmal erkennt das ich ein Glücksbärchen bin, was das Wetter angeht, war es für isländische Verhältnisse entsprechend warm; was natürlich nicht heißt das ich nicht gefroren habe was man anhand dieser Maskierung klar erkennt:

Man bedenke, zu diesem Zeitpunkt trage ich: einen Windbreaker, einen mega Wollschal, eine Strumpfhose, dicke Socken, eine Jeans, ein Unterhemd, ein T-Shirt und noch einen Pulli obendrauf, und trotzdem war es frisch. Also es sei gewarnt, dass selbst mit angenehmen Wetter, Island einfach saukalt ist :) (und windig).

Der Gullfoss Wasserfall ist auf jeden Fall ein Monster und ich hatte ständig Angst mein Handy in den Wasser untiefen zu verlieren da es auch recht windig war. 










Besonders am unteren Teil des Geländes ist es richtig stürmisch gewesen und man wurde auch entsprechend nass, da dieser Wasserfall einfach riesige Massen von Wasser enthält. Ich werde am Ende vom Island Eintrag noch ein Video posten oder verlinken auf dem ich eine Aufnahme vom Gullfoss habe die ein wenig zeigt, was für eine gewaltige Macht hinter diesem Wasserfall steckt.















Da wir dort uns recht lange aufhielten, nutzte ich die Gelegenheit um was kleines zu Essen, denn durch das Verschlafen kam ich leider nicht zum Frühstücken und noch leicht verkatert machte sich der Magen dann doch bald schon bemerkbar. Ich entschied mich für eine absolut leckere und vor allem wärmende Pilzsuppe. Vielleicht war es der Hunger oder doch die Kälte, auf jeden Fall war das wahrscheinlich die beste Pilzsuppe die ich je hatte. 
Nach der kleinen Pause, ging es dann auch schon schnurstracks weiter zum nächsten Ziel und meinem persönlichen Highlight: den Geysiren. 
Man sagte uns das alle dort vorhandenen Geysire intakt und aktiv sind, doch keiner macht so viel Wirbel um sich wie der Strokkur (oder auch Butterfass) Geysir. Dieser temperamentvolle kleine Kerl bricht rund alle 3-8 Minuten aus und bringt alle Anwesenden zum staunen. Obwohl er von der Höhe der Fontäne beeindruckend ist, steht er dennoch im Schatten des Großen Geysirs.
Auf dieser Grafik erkennt man schnell das der Große Geysir deutlich andere Zahlen vorweisen kann, leider bricht er nicht ansatzweise in den gleichen Abständen aus wie der kleine Bruder. 


Trotz alledem ist Strokkur beeindrucken, so wie auch seinen umliegenden Gesellen, die zwar größtenteils keinen Blub von sich geben, aber durchaus zum bestaunen gut sind:





Anhand des Dampfes erkennt man auch, das es sich hierbei wirklich um wahnsinnig heißes Wasser handelt. Selbst an der Oberfläche angekommen, beträgt die durchschnittliche Temperatur rund 80 Grad. Aus diesem Grund wird es auch oft erwähnt Hände und Füße bei sich zu behalten, da es hier ruckzuck zu Verbrennungen kommen kann. Desweiteren liegt über das gesamte Gebiet ein markanter Schwefelgeruch der, wenn man es mit was vergleichen möchte, an müffelnde Eier erinnert. Dieser Geruch ist auch im Leitungswasser enthalten, da jegliches Wasser für die Hausnutzung aus solchen schwefelhaltigen Quellen gewonnen wird. Was am Anfang ein wenig abstoßend klingen mag, dem kann ich versichern, bei diesem Wasser handelt es sich um eins der reinsten und mineralhaltigsten die es gibt. Es ist extrem weich und wunderbar gerade für die Körperpflege wie auch zum trinken geeignet.







Das hier ist Strokkur:


Und das sein Ausbruch:


Zum Abschluss von diesem Teil, noch ein paar weitere Bilder von dem umliegenden Geysiren sowie der Landschaft.



















Im nächsten Teil geht es dann weiter mit ein paar Aufnahmen von Reykjavik, dem Reitausflug und der Abschluss in der Blauen Lagune.

Bis dahin macht´s gut und haut rein!